Donnerstag, 30. August 2012

Artikel NATURaromen - Kooperationsmöglichkeiten in der professionellen psychiatrischen Pflege

Ätherische Öle – von der Basisanwendung zur professionellen Pflegeanwendung
Ätherische Öle hier, Aromapflege da. Jeder kennt es, jeder benützt sie – im Privatem wie auch Beruflichem. Wellness ist überall und Aromapflege mittendrin.

Selbst im täglichen Kampf um Patientenzahlen hat man „Aromapflege“ für sich gefunden. Es entspricht dem Wunsch der Patienten, signalisiert Natürlichkeit und ein gewisses Maß an ökologischem Bewusstsein. Auch in der Gesundheits- und Krankenpflege erlebt Aromapflege einen Boom.

Aromapflege bedeutet aber mehr. Ätherische Öle wirken über unterschiedlichste Wege auf uns ein. Immer aber sprechen sie Psyche und Körper gemeinsam an. Dadurch wird der Anwender regelrecht gezwungen, Probleme nicht isoliert zu betrachten. Eine ganzheitliche Sichtweise ist Programm.
Genau diese Art der ganzheitlichen Betrachtungsweise ist es, die den Vorteil der Aromapflege ausmacht. Einerseits wird nach alter Tradition symptomorientiert und wissenschaftlich gearbeitet und gleichzeitig im Sinne einer modernen Pflege auch der Mensch dahinter mit seinem Umfeld und seiner psychischen Situation berücksichtigt.

Hierzulande werden ätherische Öle als Ergänzung bestehender Pflegemaßnahmen eingesetzt. Sie dienen der Pflege als unterstützendes und begleitendes Werkzeug. Sie steigern das allgemeine Wohlbefinden und fördern Beziehungsarbeit.

Lange schon arbeitet die Gesundheits- und Krankenpflege bereits mit Aromen und Wohlgerüchen. Selbst in alten Pflegeschriften lassen sich Einträge über die positive Wirkung der Aromen nachlesen. Aromapflege wird von den unterschiedlichsten Berufen des Gesundheitssystems eingesetzt und findet in den verschiedensten Formen Anwendung.
Scheinbar jede Einrichtung, gar jede Abteilung hat ein individuelles Aromapflege – Konzept. Die Möglichkeiten der Anwendungen scheinen endlos, die persönliche Auslegung ebenso.

Schwierig wird es vor allem für Außenstehende, wenn sie versuchen einen gemeinsamen Nenner zu finden, da Konzepte oder Aromapflege – Standards erst in den letzten 10 Jahren Einzug in unseren Arbeitsalltag halten.
Wie in so vielen Fällen, haben wir in der Gesundheits- und Krankenpflege lange und erfolgreich gearbeitet, um erst später zu bemerken, dass es an dem Wichtigsten fehlt:
o Nachweisbarkeit
o Vergleichbarkeit
o Konzept und Standard

Die Möglichkeiten der modernen Wissenschaft und die Instrumente des EBN ermöglichen uns nun aber einen neuen Zugang zu diesem bewährten Thema. Wir sind nun in der Lage vorhandenes Wissen fachkompetent aufzubereiten und Andern zugänglich zu machen.

Eine weitere wichtige Errungenschaft ist der Aufbau einer landesweiten fundierten Aus- und Weiterbildung aller Pflegekräfte, angelehnt an das Curriculum für die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege. Ein erster Schritt in diese Richtung war die Standardisierung der Basisausbildung Aromapflege.

Professionelle Pflege kann, im eigenverantwortlichen wie mitverantwortlichen Tätigkeitsbereich, qualifizierte Aromapflege leisten. Vorraussetzung dafür ist Weiterbildung „Komplementäre Pflege – Aromapflege“ nach §64 GuKG WV, die das nötige Wissen vermittelt.

Die Länder Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Niederösterreich und Wien haben mit 2 großen Ausbildungsstätten (u. a. aromaFORUM Österreich) bereits eine einheitliche §64 Weiterbildung anzubieten. Diese ist in allen genannten Bundesländern ident und aufgrund ihrer Stundenanzahl im deutschsprachigem Raum Vorreiter. Aber auch in den Bundesländern Kärnten, Vorarlberg und Steiermark gibt es anerkannte Weiterbildungen für die Aromapflege nach §64 GuKG.


Aromapflege ist ein Instrument der modernen Gesundheits- und Krankenpflege. Sie ist nicht mehr nur eine kleine Sparte der unwissenschaftlichen oder esoterischen Ecke der Pflege. Nein, sie ist nunmehr ein Teil der allseits anerkannten komplementären Pflegemethoden. Um nicht zu sagen, momentan, der bekannteste Part der komplementären Pflege.

Die Arbeit mit den ätherischen Ölen stellt aktuell die umfassendste, ganzheitlichste Pflegemethode dar. Sie ist nicht nur in einzelnen Bereichen einsetzbar, sondern in allen Fachgebieten der Pflege und Medizin vertreten. Viele Pflegekonzepte sind nur in wenigen, sehr isolierten Bereichen einsetzbar. Nicht so die Aromapflege. Sie ermöglicht uns mit wenigen Korrekturen, in Dosierung und Auswahl des verwendeten ätherischen Öls, die Umsetzung in allen Fachbereichen. Von der pädiatrischen zur gerontologischen oder intensiv Pflege ist Aromapflege vertreten.

Aromapflege wirkt. Aromapflege ist ein anerkanntes Pflegeinstrument. Und zudem eine überaus willkommene Bereicherung des Pflegealltags für Patient wie Personal.

Aromapflege vs. Aromatherapie
Die Aromapflege versteht sich als Unterstützung bzw. Ergänzung der alltäglichen Pflegehandlungen. Sie ist keine Pflegmaßnahme für sich alleine, kein eigenes Pflegemodell und kann dadurch an allen Fachabteilungen, bei unterschiedlichsten Pflegekonzepten in den Stationsalltag integriert werden. Des Weiteren kann Aromapflege keinerlei therapeutische Maßnahmen ersetzen.
Aromapflege bewegt sich im eigenverantwortlichen Tätigkeitsbereich der Aufgaben des Pflegedienstes. Sie geschieht immer im Ermessen der Einzelperson und nach deren fachlicher Schulung. Je nach Standard der Einrichtung, können verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Pflegeprozesses an weniger geschultes Diplompersonal oder auch Pflegehilfsdienste delegiert werden.








Aromatherapie hingegen ist den Ärzten vorbehalten (österr. Gesetzeslage!) und beinhaltet alle Maßnahmen der tgl. Pflege aber vor alle auch alle invasiven/therapeutischen Handlungen. Dies wäre etwa die Behandlung von Wunden oder die Verabreichung von Zäpfchen oder Vaginalsuppositorien.
Aromatherapeutische Maßnahmen können lt. mitverantwortlichem Tätigkeitsbereich der Pflege vom Arzt angeordnet und an den gehobenen Dienst der Pflege delegiert werden. Dies jedoch nur nach schriftl. Anordnung und nachdem sich der behandelnde Arzt davon überzeugt hat, dass die Pflegeperson über die notwendigen fachlichen Vorraussetzungen verfügt.
Die Pflegeperson hält hier die Durchführungsverantwortung, der Arzt die Behandlungsverantwortung. D. h., sollte die Pflegeperson nicht über eine entsprechende fachliche Eignung verfügen, muss sie den Arzt darüber informieren und gegebenenfalls die an sie delegierte Maßnahme ablehnen.

Eine orale Einnahme bzw. Verschreibung ist in Österreich generell untersagt, auch Ärzte sind hierzu nicht befugt.

Dosierungsvorgaben
Generell gibt es in Österreich die Vereinbarung, dass Aromapflege im Alltag mit Dosierungen zwischen 0,5% (v.a. Wohlfühlbereich, Wellness) und 1% stattfindet. In Ausnahmefällen sind auch punktuelle und kurzzeitige Anwendungen mit bis zu 2% möglich. Hier sind jedoch immer die Vorgaben der Einrichtung, die Absprachen im multiprofessionellen Team, die eigene fachliche Kenntnis und ärztliche Anordnungen zu beachten.

Tropfen auf 100ml Prozent % Anzahl der verwendeten äÖ
Wohlfühlpflege 10 gtt auf 100ml 0,5% beliebig
Allgem. Pflege 20 gtt auf 100ml 1% beliebig

CAVE: ätherische Öle niemals pur anwenden!



Aromapflege hat sich als fachlich fundierte Pflegemethode sowie als Ergänzung bestehender Pflegemaßnahmen etabliert.

Aber auch andere, moderne Anschauungen und Pflegemethoden haben einen Weg in unseren heutigen Pflegealltag gefunden. Wir haben gelernt, sie adäquat einzusetzen und Kooperationen mit anderen komplementären Pflegemethoden gefunden. So können heute mehrere verschiedene Ansätze der Pflege für das Wohl des Patienten kombiniert werden.

Kooperationsmöglichkeiten im Pflegeprozess:
• Kinästhetik
• Basale Stimulation
• Kübler Ross
• Palliativ Pflege
• Therapeutic Touch
• EFT
• Klein´sche Methode
• Pflegetherapeutische Gruppen
• Primäre Pflege
• Genuss- und Wahrnehmungstraining
• Lebensberatung - Lebensstil
• Wickel und Kompressen


Aber auch die Weiterentwicklung der vorhandenen alltäglichen Maßnahmen mittels Aromapflege wurde weiter vorangetrieben.

Aromapflege mit pflegetherapeutischer Haltung und Handlung kombinieren. Sie insbesondere mit dem Konzept der Raumbeduftung zu neuen Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten inspirieren.


KINÄSTHETIK
ist ein Handlingkonzept mit vielen Möglichkeiten
• Interaktion
• Bewegung
• Umwelt
• Anstrengung
• Aktivität
• Menschliche Funktion
Ätherische Öle können hier optimal als Begleitung, Vorbereitung, Entspannung danach oder als Mutmacher eingesetzt werden. Die Anwendung ist auf unterschiedlichen Wegen möglich, durchgesetzt hat sich aber vor allem die Anwendung in Form von Raumbeduftung und als Öleinreibung. Bei Kindern auch als „Mutpflaster“.


BASALE STIMULATION
ist somatisch-körperliche Anregung, welche sämtliche Sinne des menschlichen Körpers anspricht. Wurde speziell für den Bereich der geistigen und körperlichen Behinderungen entwickelt.
Mittlerweile hat sich das überaus erfolgreiche Konzept auch für andere Bereiche der psychischen und physischen Förderung durchgesetzt. So auch im psychiatrischen ereich.

Ätherische Öle finden hier vor allem Verwendung als nasale und gustatorische Reize. Besonders bei Tagesstrukturen und Wohneinrichtungen ist die Anwendung in der Aromaküche sehr beliebt.


WICKEL und KOMPRESSEN
Diese traditionelle Pflegemethode erfährt auch hierzulande eine Renaissance, ergänzt durch die Anwendung von reinen Pflanzen-Ölkompressen oder ätherischen Ölen (z.B. ätherisches ÖL der Zitrone für Fieberwickel).


THERAPEUTIC TOUCH
Therapeutic Touch (TT) ist eine komplementäre Pflegeintervention und Behandlung, bei der die Berührung und der Mensch im Mittelpunkt stehen.
TT ist ganzheitliche Wahrnehmung und Berührung, bewusstes Wahrnehmen, Lenken und Harmonisieren der Vitalenergie.

Ätherische Öle werden hier als Vorbereitung, Begleitung und in der Nachruhephase über Raumbeduftung verwendet. Sie sollen die Räumlichkeiten und alle Beteiligten für die Pflegeanwendung vorbereiten, Vertrauen schaffen sowie die Entspannung vertiefen

PFLEGETHERAPEUTISCHE GRUPPEN, PRIMÄRE PFLEGE
Hier fidnen ätherishce Öle besonders über die Raumbeduftung Anwendung.


EFT – EMOTIONAL FREEDOM TECHNIQUES
EFT knüpft an die Akupunktur-Tradition der Chinesischen Medizin an, mit dem Unterschied, dass keine Nadeln verwendet werden. Stattdessen wird mit den Fingerspitzen auf bestimmte Meridianpunkte geklopft, wodurch der Energiefluss des Körpers positiv beeinflusst wird.

Ätherische Öle werden als zusätzliche Raumbeduftung oder direkt aufgetragen (verdünnt!) zur positiven Beeinflussung der Meridianpunkte verwendet. Entsprechende Fallbeispiele und Erfahrungsberichte – auch von Medizinern wurden in den letzten Jahren bereits publiziert (siehe auch: Abschlussarbeiten 2009 des aromaFORUM Österreich).


Besonders in der psychiatrischen Pflege lässt sich eine optimale Kooperation von Aromapflege und Pflegeintervention vollziehen.
Nirgendwo sonst gelingt es im Pflegealltag so einfach und rasch ätherische Öle einzubinden und sie sowohl als eigenständige Pflegemassnahme zu etablieren, als auch als Ergänzung zu vorhandenen Pflegetechniken.

Besonders die Möglichkeit der Raumbeduftung eröffnet uns hier eine Vielzahl an Kooperationsmöglichkeiten.

Gerne möchte cih Sie ihn diesen Themenbereich verführen und ihnen Lust auf praktische Umstezung machen.


Fazit:
Aromapflege ist eine optionale Unterstützung der täglichen Pflegemaßnahmen.
Aromapflege wirkt - Aromapflege ist belegbar.
Aromapflege ist ein anerkanntes Pflegeinstrument.
Aromapflege lässt sich nicht einschränken auf einzelne „Klassiker“ oder nur wenige Pflegemaßnahmen.




DPGKS Claudia Arbeithuber
Dipl. psychiatrische Gesundheits- und Krankenschwester, Komplementäre Pflege – Aromapflege
Aromapraxis Arbeithuber


Aromapraxis Arbeithuber
Claudia Arbeithuber
Wagnerstr. 29
4523 Neuzeug
07259/31779 - FAX

aromapraxis@aon.at
www.aromapraxis.com
http://aromapraxis.twoday.net/

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Herzlich Willkommen

Mein Name ist Claudia Arbeithuber, ich bin dipl. psychiatrische Gesundheits- und Krankenschwester und arbeite seit nunmehr 9 Jahren in der freien Pflegepraxis. Ich beschäftige mich mit: ätherischen Ölen, komplementäre Heilmethoden, Duftberatung und halte Seminare zu diesen Themen. Ich unterrichte auch in der Krankenpflegeschule und habe eine Ausbildung zur Aromapflege nach §64 mitbegründet. Ich wünsche viel Spaß beim Stöbern in meinen Unterlagen. Liebe Grüße Claudia

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